Ich würde mir selbstverständlich niemals bei meinem Metzger die Haare schneiden lassen. Schon allein der verwendeten Werkzeuge wegen! Aber andersherum? Also: zum Friseur gehen, um Fleisch zu bekommen? Zugegeben: Das klingt eigentlich nicht weniger abstrus. Ein wenig zivilisierter wird diese Idee womöglich, wenn man weiß, dass die beiden Herren, die mir regelmäßig die anständigste aller denkbaren Frisuren verpassen, Jäger sind. Der eine schon länger, der andere neuerdings auch. Vollends klar wird die Sache nun, wenn man weiß, dass man als Jäger Wild erlegt. Und dass der Jäger dieses Wild selbstverständlich so umfassend verwertet, wie man das nur irgend tun kann. Allein dem erlegten Tier ist er das schon schuldig – nichts ist schließlich schlimmer, als so ein Tier allein zum Spaß zu erschießen. Aber um es zu essen? Keine Frage. Und hier schweige natürlich jeder still, dem abgepacktes Fleisch in all seiner portionierten Abstraktheit die humanere Variante scheint. Nachdem sich also die Wege eines Wildschweins und einer Kugel gekreuzt hatten, kam dabei heraus, was dabei herauskommen musste: Eine Wildschweinbratwurst. Und noch dazu die beste, die sich denken lässt. Weiterlesen
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Lammkoteletts. Mariniert und gegrillt.
Eigentlich gibt es wenig einfacheres, als ein paar Lammkoteletts auf den Grill oder in die Pfanne zu werfen. Denn viel falsch machen kann man dabei im Grunde nicht: Lamm hat einen einigermaßen ausgeprägten Eigengeschmack, nimmt andererseits aber Gewürze und Marinaden ziemlich dankbar an. Und es ist normalerweise auch einigermaßen fett, so dass man es wirklich nur mit allergröbster Unachtsamkeit ernsthaft zu Tode grillen kann. So gesehen kann man also eine ganze Menge damit anstellen, und zwar auch dann, wenn man in der Küche nicht gerade die allergrößte Erfahrung hat. Und natürlich, wenn man nicht gerade einen alten Hammel erwischt hat. Weiterlesen
Entenbrust – Beilage und Wein
Wenn man gelegentlich Wein im Supermarkt kauft (was man durchaus machen kann, wenn der Laden einigermaßen gut sortiert ist und man weiß, was man nicht nehmen sollte) und dabei weniger auf Terroirtypizität aus ist, sondern eher auf unkomplizierte Trinkbarkeit, dann landet man meist irgendwo in Südamerika, Südafrika oder Australien. Und wenn man dann noch das Rückenetikett liest (was man durchaus machen kann, solange man eine gewisse Skepsis mitbringt), stellt man in der Regel fest, dass der gekaufte Wein kräftig sei und mit geschliffenen Tanninen und feinen Beerennoten aufwarten könne sowie idealerweise zu kräftigem Käse, Pasta und Ente passe. Auch das kann man natürlich machen. Aber man könnte sich auch von Skepsis und Vernunft leiten lassen und die ganze Sache ein wenig hinterfragen. Zu kräftigem Käse (welchem denn genau?) ziehe ich zum Beispiel Portwein vor, und bei der Pasta kommt es immer auf das Rezept an (außer freilich, man setzt Pasta grundsätzlich mit Sauce Bolognese gleich. Und selbst dann lohnt sich Italiens Nordosten). Bleibt also noch die Ente übrig. Oder vielmehr: deren beliebtestes und am schnellsten zuzubereitendes Stück – die Entenbrust. Weiterlesen