Quitten-Crème Brûlée wirkt ja begrifflich fast ein wenig so wie Erdbeer-Tiramisù. Und damit wäre, wenn man nicht gerade ein ausgesprochener Freund von zweitklassigen Hausfrauenrezepten in zweitklassigen Hausfrauenzeitschriften ist, eigentlich schon alles gesagt. Man bräuchte nie wieder darüber zu sprechen. Und man bräuchte es auch nicht zu essen. Aber: Selbstverständlich steht die Crème Brûlee im Rang ganz deutlich über dem Tiramisù. Und selbstverständlich ist aus der Perspektive desjenigen, der das Rare schätzt und dem Süßen vor allem dann etwas abgewinnt, wenn es mit feinsten Bitternoten durchsetzt ist, die Quitte unbedingt die interessantere Frucht: Seltener, malerischer, vielschichtiger und vor allem vielseitiger einzusetzen. Und natürlich auch deutlich weniger unkompliziert. Das weiß man spätestens dann, wenn man zunächst versucht hat, in eine rohe Quitte zu beißen, weil man sie so hübsch und wohlriechend fand. Weiterlesen