Drei Dinge sind es, die hier Mittelpunkt stehen sollen: unerhörter Luxus, anständiges Zeug und ganz simple Ideen für ein glückliches Leben. Schlagen wir nach in Mr. Geef’s Universal Alphabet:
Exuberant Luxury [/ɪgˈzuːbərənt ˈlʌkʃərɪ/]: Ist kaum jemals etwas, das man wirklich für Geld kaufen kann. So sind eigentlich nur Zeit und Ruhe echter Luxus. Und dass alles, wirklich alles, mühelos, im Handumdrehen und gleichsam wie von selbst gelingt, und man ohne Anstrengung durchs Leben gehen kann (Sprezzatura. Aber Vorsicht: hier wird es schon A Happy Life…). Und sonst? Nichts von alledem, das man für bares Geld als Luxuswaren oder Premium kaufen kann – das zählt allenfalls zum Decent Stuff. Wenn überhaupt. Es komme mir also bitte niemand mit der Frage, ob nun diese oder jene Marke echten Luxus verkörpere, ob man eine Handtasche oder einen Gürtel mit fremder Leute Initialen haben müsse, eine Taucheruhr bestimmter Art, oder gar die Rosésorte eines der großen Champagnerhäuser. Vielleicht tun sie das für manche. Und da haben wir schon den Kern des Luxus: Subjektiv ist er wie sonst kaum etwas, und daher auch weder in validen Kriterien zu messen, noch definitiv irgendwelchen Dingen fix zuzuschreiben. Gelten kann er so allenfalls für Dinge, die nur für unseren Gebrauch gemacht sind, und für jeden anderen weder Wert noch Nutzen haben. Aber wir lassen es lieber, darüber zu diskutieren, und bitten jeden selbst, ihn sich für sich nach eigenem Geschmack festzulegen.
Decent Stuff [/ˈdiːsənt stʌf/]: Kann man grundsätzlich immer für Geld kaufen. Oder mit Begabung und Können selbst machen. Anständiges Zeug ist damit gemeint, also Sachen, die ihr Geld wert sind, lange halten, praktisch sind (hinreichende, aber nicht notwendige Bedingung), womöglich nützlich, unbedingt durchdacht und mit Hingabe und Verantwortung hergestellt. Und idealerweise sind sie auch noch so schön, dass man sie nicht allein ihres praktischen Werts wegen haben möchte, sondern aufgrund ihrer ästhetischen Qualität, an der man sich auch nach Jahren und Jahrzehnten noch erfreuen kann (hinreichende und in jedem Fall notwendige Bedingung). Im Gegensatz zum Luxus ist das anständige Zeug in der Regel solches, das man sogar wirklich braucht, oder zumindest solches, mit dem man auch gelegentlich etwas nützliches anfangen kann. Wobei der Nutzen natürlich auch hier höchst subjektiv ist. Und die ästhetische Qualität ist es ohnehin.
A Happy Life [/eıˈhæpɪ laɪf/]: Kann man grundsätzlich nie mit Geld kaufen. Und es ist ebenfalls eine höchst subjektive Kategorie. Für mich bedeutet sie: Immer Freude zu haben an allem, das ich tue, und nach Möglichkeit auf die lästigen, die mühsamen Dinge zu verzichten – was natürlich niemals wirklich gelingt. Und Zeit für mein persönliches Vergnügen bedeutet sie: nach anstrengenden Tagen das beste, das Küche und Keller hergeben (und für die Küche musste ich lange üben und kann es immer noch nicht wirklich), das eine oder andere Steckenpferd zu reiten, gerne meiner Schwäche für die hübschen Dinge nachzugeben, zu den wunderbarsten Orten zu reisen (vielmehr: dort zu sein, aber nicht unbedingt zu reisen), oder mit einem Glas Wein ruhige Abende vor dem Kamin zu verbringen. Wobei primo der Kamin hier als Metapher gelten muss, und secundo damit auch der Kreis zu [>] Exuberant Luxury geschlossen wäre.
Bringt man alle drei zusammen, ergibt sich daraus ein ganz erstaunliches Rezept. Nicht in jedem Fall zur Nachahmung empfohlen, aber mit ein wenig Hingabe und Übung fährt man gar nicht schlecht damit.