Kalbsbraten Grand-Mère

Kalbsbraten Grande-Mère

Dieser Kalbsbraten ist meine Variante eines echten Großmutterrezepts. Und das ist ganz wörtlich gemeint, denn ich bekomme es von seiner Urheberin normalerweise immer dann serviert, wenn ich als Anforderung an das Essen, mit dem sie mich überreichlich bescheren möchte, einzig stelle, es möchte diesmal nicht allzu schwer und nicht allzu viel sein, und um Himmels Willen weder Schweinsbraten noch Ente noch Gans noch Sauerbraten noch was weiß ich. Doch wohlverstanden: Letzteres ist durchaus voller Anerkennung und Dankbarkeit geschrieben und auch von Herzen so gemeint. Nur (und gerade nach Weihnachten wissen wir das alle nur zu gut): Manchmal geht es einfach nicht mehr. Dazu kommt in meinem Fall dann noch: Zu schwer und zu viel sind Begrifflichkeiten, in die man durchaus eine ganze Menge hineininterpretieren kann, und die noch dazu vielfältigen Variablen unterliegen – der verwendeten Menge Butterschmalz etwa, der Füllkapazität der zu verwendenden Saucière, Art, Form und Speckgehalt der Knödel, und noch eine ganze Menge mehr. Aber darum soll es hier nicht gehen – nein, wir halten diesen kleinen Kalbsbraten aus dem Vakuum so sauber und fein, wie es nur geht. Und verraten der Großmutter natürlich nichts. Sie wird’s schon herausfinden…. Weiterlesen

Vierter Advent: Playlist für Weihnachten.

WeihnachtsmusikGleich vorneweg: Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sie sucht sie sogar ausdrücklich zu vermeiden. Ihr Reiz soll darin bestehen, das wegzulassen, das man ohnehin nicht mehr hören kann: All die vermeintlichen Weihnachtshits, die, alle zehn Minuten in allen beliebten Radiosendern wiederholt und doch einem vermuteten Großteil ihrer erzwungenen Hörerschaft zutiefst verhasst, längst viel deutlicher durch und durch zu Kaufhausmusik geworden sind, als allein für den Fahrstuhl komponierte Musik jemals durch und durch Fahrstuhlmusik sein könnte. Andererseits: Das Reine, Schöne, Wahre und Gute kann man ja auch nicht wirklich als Maßstab heranziehen, wenn es darum geht, eine kleine Musikauswahl für Weihnachten zusammenzustellen. Oder, um es mit Algy Moncrieff zu sagen: Of course the music is a great difficulty. Und so bleibt nur eine Regel übrig, die hier in all ihrer nicht nur bewusst in Kauf genommenen Subjektivität, sondern auch in all ihrem unschuldigst und doch zutiefst empfundenen Kultursnobismus nur einem Prinzip unterworfen ist: Es ist die Weihnachtsmusik, die mir gefällt. Eine bessere und schönere gibt es nicht! Weiterlesen

Dritter Advent: Florentiner Papier.

Florentiner Papier

Der dritte Advent scheint mir der ideale Zeitpunkt, um Weihnachtsgeschenke zu verpacken – vorausgesetzt natürlich, man wird nicht vollkommen von Weihnachten überrascht, sondern hat bis dahin schon alles gekauft, gemacht, gebacken oder sonstwie vorbereitet. Denn: Den vierten Advent sollte man sich idealerweise aufheben, um allem Unvorhergesehenen begegnen zu können, das, wir wissen es, vor Weihnachten jedes Jahr ebenso zuverlässig eintritt, wie der Schnee ausbleibt. Und da die Geschenke tatsächlich schon vorhanden waren, habe ich ein wenig Zeit damit verbracht, sie zu verpacken – was gar nicht so leicht ist, wenn man in Bezug auf solche Dinge nicht so wirklich talentiert ist und zudem an der Qualität des Klebebands gespart hat. Woran jedoch nicht gespart wurde, ist das Geschenkpapier. Und genau darum geht es hier: Das schönste, feinste, eleganteste und vor allem festlichste Geschenkpapier, das sich denken lässt – Florentiner Papier. Weiterlesen

Zweiter Advent: Gefüllter Fasan.

Gefüllter Fasan

Gefüllter Fasan: Fertig gebraten und mit Speckverdeck. Bereit zum Tranchieren.

Bei diesem gefüllten Fasan handelt es sich eigentlich um einen ganz klassischen Weihnachtsbraten. Und eigentlich auch wieder nicht, denn der Protestant isst zu Weihnachten, habe ich mir sagen lassen, ja eher Gänsebraten. Der Katholik dagegen hat die Gans meist schon zu Sankt Martin aufgegessen, weshalb er zu Weihnachten nur noch Bratwurst mit Sauerkraut übrig hat. Ich muss gestehen: Ganz grundsätzlich könnte ich der Gans durchaus etwas abgewinnen. Und das liegt nicht daran, dass ich viele, viele Weihnachtsabende mit Bratwurst und Sauerkraut verbracht habe, bis es mir gelang, einen gewissen Einfluss auf das Heiligabendmenü zu nehmen, sondern eher an meiner grundsätzlich Vorliebe für gebratene Vögel. Warum also nun den Fasan als Weihnachtsbraten? Erstens hatte ich gerade einen zur Hand (und werde einen zweiten für Heilig Abend zur Hand haben. Und Pizza, falls es schief geht), zweitens ist er deutlich kleiner als eine Gans und daher auch für kleinere Runden sehr gut geeignet, drittens kann man ihn mit den herrlichsten Füllungen versehen, viertens passt er problemlos in den Ofen (was man nicht von jeder Gans und schon gar nicht vom durchschnittlichen Truthahn sagen kann) und fünftens mag ich ihn ziemlich gerne. Weiterlesen